Schnupfen ist meist das erste Anzeichen, dass eine Erkältung im Anmarsch ist. Wie Sie die lästige Triefnase in den Griff bekommen und wieder frei durchatmen können.
Ist es nicht egal, wann ich ein Medikament einnehme? Irrtum! Für die Wirkung kommt es oft auf den richtigen Zeitpunkt an.
Ob ein Medikament wirkt oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab: Ein Punkt ist der pH-Wert des Magens, das heißt, ob der Magensaft gerade mehr oder weniger sauer ist. Der pH-Wert wird durch Nahrung beeinflusst. Essen verzögert auch die Magenpassage des Medikaments, was ebenfalls die Wirksamkeit beeinträchtigen kann. Und schließlich wirken sich manche Nahrungsbestandteile auf die Aufnahme von Wirkstoffen ins Blut aus.
Vor, während oder nach dem Essen?
Das bedeuten die Angaben auf dem Beipackzettel:
Vor dem Essen = 60 bis 30 Minuten vor der Mahlzeit
Während dem Essen = innerhalb fünf Minuten nach der Mahlzeit
Nach dem Essen = 30 bis 60 Minuten nach der Mahlzeit
Nüchtern = 1 Stunde vor oder 2 Stunden nach der Mahlzeit
Unabhängig von einer Mahlzeit = zu keinem festen Zeitpunkt
Die innere Uhr
Unsere Organe sind zu verschiedenen Tageszeiten aktiver oder weniger aktiv, die Hormonmenge im Blut verändert sich und die Immunabwehr ist mal stärker, mal schwächer. Dies zu beachten, ist wichtig für die Wirkung von Medikamenten. So binden sich Arzneimittel oft an Proteinrezeptoren, deren Verfügbarkeit je nach Tageszeit schwankt und auch die Leber verarbeitet ankommende Stoffe unterschiedlich. Daher wirken Medikament im biologischen Rhythmus mal besser und mal schlechter. Gerade bei Medikamenten, die Sie täglich einnehmen, lohnt ein Blick auf die Uhr.
- Blutdrucksenker: Weil der Blutdruck nach dem Aufwachen am stärksten steigt, sollten Sie Blutdruck senkende Mittel und andere Herzmedikamente früh am Morgen einnehmen.
- Cortisonpräparate gegen Rheuma: Rheumapatienten leiden vor allem morgens unter steifen Gelenken und starken Schmerzen. Die Behandlung erfolgt üblicherweise mit einem Corstisonpräparat, das daher ebenfalls morgens eingenommen werden sollte.
- Magensäureblocker: Mittel gegen Magengeschwüre sollten Sie abends schlucken, da die Säureproduktion im Magen nachts am höchsten ist.
- Cholesterinsenker: Bei einem zu hohen Cholesterinspiegel werden oft Statine als Standardmedikament verschrieben. Sie hemmen die Herstellung von Cholesterin. Weil der Körper vor allem in der Nacht Cholesterin bildet, sollten diese Medikamente abends eingenommen werden.
- Asthmamedikamente: Auch Mittel gegen Asthma in der Regel am Abend genommen werden, denn dann reagieren die Lunge und die Bronchien besonders sensibel.
Bei Fragen sprechen Sie einfach Ihr Team der Götz Apotheken an, wir beraten Sie gern und geben weitere Tipps für die richtige Einnahme Ihrer Medikamente.
Chronotyp: Eule oder Lerche?
Auch der Chronotyp ist für die Wirksamkeit bei der Medikamenteneinnahme entscheidend. Wenn Sie früh aufstehen und zeitig ins Bett gehen, gehören Sie zum Typ der Lerche, wenn Sie dagegen lange wach bleiben können und dafür morgens nicht aus dem Bett finden, zählen Sie zu den Eulen. Ob man eher Eule oder Lerche ist, ist genetisch veranlagt, hängt aber auch von Alter, Geschlecht und verfügbarem Tageslicht ab. Die innere Uhr tickt bei beiden Chronotypen zumindest anders. Was also „früh“ oder „abends“ bedeutet, ist für jeden Menschen anders.
Am besten mit Wasser
Zum Runterspülen von Arzneien eignet sich am besten Leitungswasser, da es keine Bestandteile enthält, die mit den Medikamenten wechselwirken können. Milch, Tee oder Fruchtsäfte – vor allem Grapefruitsaft – können dagegen die Wirkung beeinflussen.
Robert Götz,