Was hinter einem kratzenden und brennenden Rachen stecken kann und welche Mittel jetzt am besten helfen.
Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt zählt jede Sekunde! Erste-Hilfe-Kenntnisse und schnelles Reagieren können Leben retten. Erfahren Sie, welche Symptome auf einen Herzinfarkt hinweisen und welche wichtigsten Sofortmaßnahmen Sie kennen sollten.
Ein Herzinfarkt ist eine lebensbedrohliche Erkrankung und gehört zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Dabei kommt es zum plötzlichen Verschluss eines oder mehrerer Herzkranzgefäße durch einen Blutpfropfen (Thrombus). Teile des Herzmuskels werden dann nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt. Laut Deutscher Herzstiftung erleiden in Deutschland jedes Jahr über 300.000 Menschen einen Herzinfarkt.
Bei geringstem Verdacht die 112
Rufen Sie bei einem Verdacht oder auch leichten Anzeichen von Herzinfarkt oder Schlaganfall unbedingt den Rettungsdienst unter der Rufnummer 112 und lassen Sie keine wertvolle Zeit verstreichen!
Herzinfarkt erkennen
Doch wie erkenne ich einen Herzinfarkt? Und wie handelt man im Notfall richtig? Welche Fehler gilt es zu vermeiden? Schmerz oder ein unangenehmes Druckgefühl in der Brust sind typische Zeichen. Dabei verschließt sich ein Herzkranzgefäß und ein Teil des Herzmuskels wird nicht mehr richtig durchblutet. Wird das Gefäß nicht schnell genug geöffnet, kann das dahinterliegende Muskelgewebe absterben – mit schwerwiegenden Folgen, etwa einer dauerhaften Herzschwäche. Dennoch reagieren viele Betroffene im Notfall sehr zögerlich, statt schnell den Notarzt zu rufen.
Es gilt: Je schneller ein Herzinfarkt erkannt und behandelt wird, desto eher können schwerwiegende Folgen vermieden werden. Eine Infarktpatientin oder ein Infarktpatient sollte daher so schnell wie möglich in ein Krankenhaus mit Herzkatheterlabor oder in eine sogenannte CPU („Chest Pain Unit“, Brustschmerzambulanz) gebracht werden.
Die häufigsten Fehler
Die einen können sich einfach nicht vorstellen, selbst von einem Herzinfarkt betroffen zu sein. Andere wiederum haben Angst, den Notarzt umsonst zu rufen. Viele Betroffene wollen auch einfach erst mal abwarten, ob die Beschwerden nicht von selbst wieder verschwinden.
Gerade am Wochenende oder an Feiertagen ist die Hemmschwelle hoch, den Notruf zu wählen. Deshalb sind die Folgen eines Herzinfarkts oft schwerer, als sie sein müssten. Im Notfall kommt es auf jede Minute an, denn die Behandlung sollte so schnell wie möglich beginnen.
Manchmal schafft es der Herzmuskel bei einem Infarkt auch nicht mehr, genug Blut und damit auch Sauerstoff in den Körper zu pumpen, sodass der Kreislauf versagt. Ein solcher kardiogener Schock muss sofort vom Arzt behandelt werden.
Eine weitere Gefahr sind lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen, das sogenannte Kammerflimmern. Hier ziehen sich die Herzmuskelzellen viel zu schnell und unkoordiniert zusammen, sodass das Herz nur „zuckt“ und nicht genügend Blut in den Körper pumpt. Diese Rhythmusstörung muss umgehend vom Notarzt mit einem Defibrillator behandelt werden.
Defibrillator nutzen
Bis der Notarzt da ist, muss der Laie helfen: Viele Firmen, U-Bahn-Eingänge, öffentliche Plätze und Gebäude sind mit automatisierten externen Defibrillatoren ausgestattet. Sie sind durch die Abkürzung „AED“ und/oder ein grünes Hinweisschild mit einem Herzsymbol erkennbar und leicht zu bedienen. Über eine eingebaute Sprachfunktion gibt der Defibrillator an, welche Handgriffe in welcher Reihenfolge zu tun sind.
Typische und untypische Zeichen
Um im Notfall richtig zu reagieren, ist es wichtig, die Zeichen eines Herzinfarkts zu erkennen. Mediziner unterscheiden die relativ eindeutigen Symptome von weniger typischen Zeichen:
Eindeutige Symptome:
- starker, anhaltender Brustschmerz, der häufig in den linken oder rechten Arm ausstrahlt, oft verbunden mit starkem Engegefühl
- Manchmal dehnt sich dieser Schmerz bis in den Hals, den Unterkiefer oder zwischen die Schulterblätter aus.
Weniger eindeutige Symptome:
- plötzliches Herzrasen
- Atemnot
- Übelkeit
- Schwächeanfall
- starkes Angstgefühl
Die untypischen Symptome treten eher bei Frauen auf. Daher wird ein Herzinfarkt bei Frauen häufig nicht als solcher erkannt. Zudem tritt ein Herzinfarkt bei Frauen in der Regel später auf als bei Männern – erst etwa 10 Jahre nach der Menopause, also der letzten Monatsblutung.
Richtig handeln
Es ist leichter gesagt als getan, aber Ruhe zu bewahren hilft im Notfall, richtig zu handeln und Fehler zu vermeiden. Wer die folgenden Punkte berücksichtigt, handelt auf jeden Fall korrekt:
Frühe Warnzeichen
Ein Herzinfarkt kommt meist plötzlich. Doch schon lange vorher können Beschwerden auftreten, die auf ein erhöhtes Risiko hinweisen. Treten etwa beim Gehen Schmerzen in den Waden auf, die beim Stehenbleiben wieder nachlassen, sollte man mit dem Arzt darüber sprechen. Auch wenn im Liegen die Zehen schmerzen, kann das ein Hinweis auf Gefäßablagerungen und damit ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko sein. Frühwarnzeichen sind auch wochenlanges Erschöpftsein und Konzentrationsstörungen. Mit ärztlicher Behandlung lässt sich das Risiko senken.
Auf einen Blick
Hinter den folgenden Beschwerden im Bereich von Herz oder Brustkorb, die einzeln oder gemeinsam auftreten, könnte sich ein Herzinfarkt verbergen. Rufen Sie unbedingt über die Nummer 112 den Notarzt:
– Starke Schmerzen. Sie dauern mindestens fünf Minuten an und können in andere Körperregionen wie Arme, Oberbauch, Hals, Kiefer oder in den Rücken zwischen die Schulterblätter ausstrahlen.
– Starkes Engegefühl. Im Herzbereich entsteht ein Gefühl der Einschnürung oder ein massiver Druck. Es kann sich so anfühlen, als laste etwas Schweres auf der Brust.
– Heftiges Brennen. Die Schmerzen bei einem Herzinfarkt können sich auch als brennendes Gefühl äußern.
– Angstschweiß mit kalter, blasser Haut. Ein Herzinfarkt geht oft mit Angstgefühlen einher, verbunden mit einer fahlen Gesichtshaut und kaltem Schweiß.
– Übelkeit, Erbrechen, Atemnot, Schmerzen im Oberbauch. Diese untypischen Symptome eines Herzinfarkts treten vor allem bei Frauen auf.
Regelmäßig Blutdruck messen
Bluthochdruck ist ein Risikofaktor für einen Herzinfarkt. Nehmen Sie regelmäßig die ärztlichen Kontrolltermine wahr und kommen Sie gerne bei uns in Ihrer Apotheke zur Blutdruckmessung vorbei. Wir beraten Sie auch zu geeigneten Geräten für die Blutdruckmessung zu Hause.
Robert Götz,